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finletter 211 – GAFA, Wirecard, Cookies

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  • Martin Pieck

    Martin Pieck ist freier Technikjournalist mit einem früheren Leben als Bankkaufmann. Er begeistert sich vor allem für Gamification und die daraus entstehenden Möglichkeiten.

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Und jetzt ihr:

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GAFA werden zum Bankenschreck

Apple bietet nun also auch eine digitale Login- und Identifikationsmöglichkeit. So weit, so erwartbar – immerhin reiht sich der Tech-Riese damit auf den ersten Blick in die zuletzt prominent besetzte Reihe von Facebook und Google ein. GAFA – die vier großen Internetunternehmen Google, Apple, Facebook, Amazon – machen auch im Finanzsektor immer mehr von sich reden.

Dennoch könnte man diesem Schritt deutlich mehr Bedeutung beimessen; und mit Blick auf die GAFA-Berichterstattung der letzten Tage haben einige das auch getan. Denn während die Banken das Thema „Digitale Identifizierung“ zum großen Teil noch recht zurückhaltend angehen, preschen die Vertreter aus dem Silicon Valley vor und setzen sich in eben jene Lücke. „Finanz-Szene” stellte in dieser Woche etwa heraus, warum der Vorstoß Apples mehr ist als nur eine Kopie von Google und Facebook. Der Umgang mit den Daten und die Nutzerfreundlichkeit, mit der der Apple-Login daherkommt, macht es hiesigen Banken schwer, mit der bisher immer hochgehaltenen Datensicherheit zu kontern. Der Sicherheit gegenüber steht außerdem die Nutzerfreundlichkeit, bei der GAFA bereits triumphale Erfolge vorweisen können.

Dabei müssen GAFA selbst gar keine Banken gründen, um diesen gefährlich werden zu können. Laut Ralf Keuper vom „Bankstil“-Blog besitzt etwa Apple solch eine Macht in der Online-Welt, dass eine Eroberung diverser Branchen nach und nach ganz ohne direkte Konfrontation möglich sei. Dass Apple es durchaus ernst meint mit Payment, wurde in den letzten Wochen immer wieder deutlich, etwa durch die Ankündigungen der eigenen Kryptowährung oder durch die Meldung zur Gründung einer Payment-Firma in der Schweiz.

Banken, die immer noch hoffen, dass es den neuen GAFA-Mitspielern an Vertrauenswürdigkeit mangeln könnte, werden nach und nach eines besseren belehrt, immerhin schlossen die Macher einer entsprechenden Studie kürzlich, dass sich die Payment-Verhaltensweisen im (ehemaligen) Bargeldland verändern. Nicht zuletzt durch Google und Apple, die allein durch den gigantischen Absatz an IOS- und Android-Geräten eine entsprechende Kundenzahl ansprechen können.

GAFA mit Macht, aber weiterhin mit Nachteilen

So hat Apple derzeit einige Payment-Asse im Ärmel. Das Spiel ist aber noch nicht gewonnen, auch, weil manch einer die vollmundigen Versprechen zur Datensicherheit für irreführend halten mag, etwa „Payment & Banking“. Dort bezweifelt man, dass es mit dem neu beschworenen Hang Apples zum Datenschutz weit her sei. „Man achte bitte auf das Klein-gedruckte in der Ankündigung. Wenn man als Entwickler seine Apps ab bald nicht mit dem “Login with Apple”-Knopf ausstattet, dann ist es vorbei mit der Marketing-Liebe von Apple“.

Die Waage, die Sicherheit gegen Nutzerfreundlichkeit aufwiegt, wackelt derzeit scheinbar kräftig und schlägt mal hier mal dort aus. Ob sich Apple branchenweit durchsetzen wird, lässt sich seriös noch nicht sagen. In jedem Fall aber sollten Banken das Thema nicht unterschätzen.

Apple hat indes auch wieder die anderen drei Buchstaben von GAFA im Nacken. „techcrunch“ zufolge soll Facebook schon am 18. Juni seine eigene Kryptowährung an den Start bringen, die Kunden über Whatsapp handeln und die Mitarbeiter sich anstelle des bisherigen Dollar-Gehalts auszahlen lassen können sollen. Angeblich soll die neue Kryptowährung sogar an eigenen Geldautomaten verfügbar sein.

etailment.de, bankstil.de, giga.de, finanz-szene.de, paymentandbanking.de, techcrunch.com


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– Fintech-News Deutschland –

Wirecards Aktiensturz: Erneut litt der Börsenwert des Unternehmens unter negativer Berichterstattung. Nachdem berichtet wurde, dass Wirecard angeblich mit Ermittlungen gegen Online-Börsenhändler in Verbindung geraten sein soll, fiel der Aktienkurs zwischenzeitlich deutlich ab. faz.net

Wavy scheitert endgültig: Es war der zweite und wohl letzte Versuch, die ehemals als Cookies bekannte App am Markt zu etablieren. Klarna hatte die laut „tn3” letzte deutsche Payment-App nach ihrer Insolvenz übernommen – und stellt sie nun ganz ein. t3n.de

Getsafe sammelt 17 Millionen Dollar: Die deutsche Insurtech-App hat die umgerechnet 15 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde eingesammelt. gruenderszene.de

Paydirekt mit Zahlungsoption ohne Username und Passwort: Bisher stand der Service nur für regelmäßig wiederkehrende Intervallzahlungen mit identischem Betrag, etwa für Abonnements, zur Verfügung. internetworld.de

Janiesch wird FinCompare-COO: Unter anderem als CPO von Rocket-Internet hat Tobias Janiesch Erfahrungen im Betrieb von Internetdiensten mit Millionen von Online-Kunden gesammelt. Nun will er den „Fokus auf Technologie” legen. it-finanzmagazin.de

Ex-Solaris-Banker wird neuer Penta-Chef: Ein halbes Jahr nach seinem Ausstieg bei der Solarisbank übernimmt Marko Wenthin als CEO von Pentha. Auch an neuer Wirkungsstätte besteht die Verbindung zum alten Arbeitgeber. Penta nutzt die KWG-Zulassung der Solarisbank. it-finanzmagazin.de

Reederei investiert in Fintech: 5,5 Millionen Euro fließen nach einer zweiten Kapitalrunde in die Finanzierungsplattform Modifi. Nennenswert ist aber weniger die Höhe der Finanzierung, als vielmehr der Investor. Es handelt sich um den weltweit größten Containerschiffreederer Maersk. handelsblatt.de

 

– Fintech-News International –

Großbanken führen Blockchain-basierte Plattform ein: Unter der Führung der UBS Group haben sich 14 große Banken zusammengeschlossen, um mit einer Plattform und einem Bitcoin-ähnlichen Token dem wachsenden Kryptomarkt gerecht zu werden. thenextweb.com

Paypal investiert in Tink-Plattform: Das Start-up Tink erhält frisches Kapital und einen prominenten Partner. Es liefert seine Technik künftig an Paypal. Der US-Bezahldienst inverstiert zehn Millionen Dollar. finextra.com

Lemonade greift nach Europa: Mit dem US-Insurtech könnte bald eine bekannte Marktgröße auch hierzulande aktiv werden. Für hiesige Insurtechs würde das einen gewichtigen Mitbewerber im Kampf um digitale, versicherungs-affine Kunden bedeuten. procontra-online.de

Revolut und Apple arbeiten zusammen: Die Karten der Smartphone-Bank waren bisher nicht kompatibel mit dem Angebot von Apple. In einigen Ländern ist das nun möglich, darunter auch Deutschland. finews.ch

Paypal startet  digitale Handelsplattform. Diese wurde entwickelt, um den spezifischen Anforderungen von Marktplätzen, Anbietern von E-Commerce-Lösungen, Crowdfunding-Plattformen und mehr gerecht zu werden, indem Technologien aller Größenordnungen auf der ganzen Welt zusammengeführt werden. crowdfundinsider.com

Paypal schnürt massives Finanzierungspaket über zehn Milliarden Dollar: Aus dem Topf sollen Darlehen für eine knappe Viertelmillion Unternehmen bedient werden. Neben Start-ups aus den USA, Großbritannien, Mexiko und Australien sollen auch Firmen aus Deutschland gefördert werden. crowdfundinsider.com


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Eine Woche. Eine Stadt. Das Beste zur Zukunft der Finanzen. Und zwar dieses Mal im November und natürlich wieder in Hamburg. Die Fintech Week als Deutschlands größtes und diversestes Fintech-Event ist der perfekte Ort für dein Business. Informier dich jetzt, wie dein Unternehmen dabei sein kann!

– Treffpunkte –

Auxmoney Start-up Pitches: 24 Start-ups aus den Bereichen Fintech, Insurtech und Legaltech stellen sich vor. Banken und Versicherungen erfahren auf diese Weise in kürzester Zeit, welche innovativen Lösungen es gibt und können direkt auf die Start-ups zugehen. Die Veranstaltung findet als Side-Event des Handelsblatt Banken-Gipfels statt. 4. September, Frankfurt

Transactions19: Payment, Banking und den Start einer Revolution verspricht das Team von „Payment & Banking“ für seine erste offene Konferenz. Tief verwurzelte Prozesse sollen aufgezeigt werden, um gemeinsam Überlegungen zu möglichen Veränderungen anzustellen. Dafür gibt es fünf Panel-Diskussionen und drei Keynotes. 19. November, Frankfurt

Disrupt: An zwei Tagen sollen Gründer, Investoren und Entwickler aufeinandertreffen, um über disruptive Technologien zu diskutieren. Dazu gehören sowohl Redebeiträge als auch Diskussionen. 11.–12. Dezember, Berlin

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

Plattformen und ihr Einfluss auf die Finanzwelt: Moderne Entwicklungen fordern zeitgemäße Reaktionen. So sieht es der „Bank Blog“ auch, wenn es um die Notwendigkeit von Plattormlösungen geht. Einen großen Fehler sieht der Text in der Abhandlung innovativer Projekte durch eine Reihe einmaliger Aktionen, die kein großes Ganzes ergeben. der-bank-blog.de

Was kann Künstliche Intelligenz? Etwas mehr Zeit als sonst muss man sich für diesen Beitrag auf „Blicklog“ nehmen. In einem Filmbeitrag vermittelt TV-Wissenschaftler Ranga Yogeshwar, was Künstliche Intelligenz zu leisten im Stande ist – und was wir von ihr noch zu erwarten haben. blicklog.com

Durchbruch von Mobile Payment schon 2019: Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie, die von der Unternehmensberatung Oliver Wyman veröffentlicht wurde. Eine wichtige Erkenntis der Studie: Mobiles Bezahlen setzt sich in deutschland auch bei Kleinbeträgen durch. der-bank-blog.de

Fintechs in Deutschland immer beliebter: Nach einer repräsentativen Yougov-Umfrage stieg außerdem der Bekanntheitsgrad von Zahlungsdienstleistern in den vergangenen drei Jahren. Außerdem gaben mehr Befragte als 2016 an, sie könnten von neuen Digital-Diensten profitieren, da diese innovativ und Verbraucher-orientiert seien. cash-online.de

– Meist gelesen in der vergangenen Ausgabe –

… war ein Beitrag über neue Entwicklungen aus der Welt der Robo Advisor. test.de


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Zusammen mit dem großartigen Beirat der Fintech Week arbeiten wir am Programm für die zweite FinForward, die Fintech-Zukunftskonferenz in Hamburg. Schreib dir schon mal den 7. November in den Kalender – oder sicher dir einfach sofort dein Ticket: hier!

– Das Beste zum Schluss –

Katzen geh’n immer: Es gehört derzeit einfach dazu, über Künstliche Intelligenz zu philosophieren und realen Nutzen von Hype-Potential abzugrenzen. Zumindest in der Generierung frischer Gelder muss es dabei aber nicht immer hoch wissenschaftlich zugehen. Manchmal reicht schon die wohl älteste Internet-Weisheit: Katzen ziehen immer. innovationsblog.dzbank.de

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