Lieber Blockchain als Libra: Bundesregierung beschließt Blockchain-Strategie
Die Blockchain-Strategie der Bundesregierung ist beschlossen. Laut eines Positionspapieres, dass unter anderem der dpa vorliegt, sollen zeitnah diverse Gesetze verabschiedet werden, die für den Durchbruch der Blockchain-Technologie sorgen sollen. Dabei wird der Finanzsektor als erstes von fünf Handlungsfeldern explizit hervorgehoben. Hierzu schreibt die Bundesregierung selbst, dass die Blockchain im Finanzsektor vor allem Stabilität sichern und neue Ideen und Trends stimulieren soll. Dass hingegen eine derzeit diskutierte Idee dem Kabinett zu weit geht, war schon vorher kommuniziert und wird nun in der aktuellen Positionierung unterstrichen. Demnach seien Stablecoins privater Anbieter für die Bundesregierung keine Option. Eine Ansage, die klar in Richtung Facebooks Libra-Währung zielen dürfte. Auf der anderen Seite fokussiert das Positionspapier digitales Zentralbankgeld. Und auch mit einem bislang ehernen Grundsatz will man in digitalen Zeiten brechen: Geht es nach der Regierung, müssen Wertpapiere künftig nicht mehr zwingend in Papierform als Urkunde verkörpert vorliegen. Die Regulierung elektronischer Wertpapiere solle technologieneutral erfolgen – auch elektronische Wertpapiere könnten dann auf einer Blockchain begeben werden.
Die Blockchain-Strategie der Bundesregierung hatte im Frühjahr für Aufsehen gesorgt, da unter anderem private Initiativen und Unternehmen aufgefordert wurden, sich mit zukunftsorientierten Ideen einzubringen. Laut Internetauftritt der Regierung machten hiervon über 150 Verbände, Unternehmen, Organisationen, Expertinnen und Experten Gebrauch.
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– Fintech-News Deutschland –
Deutsche Bank investiert in Deposit Solutions: 4,9% der Unternehmensanteile sicherte sich das größte deutsche Bankhaus laut ad-hoc-Meldung des Investors Finlab. Viele Medien berichteten sofort, dass Deposit Solutions durch die veröffentlichte Bewertung zum zweiten deutschen Fintech-Einhorn aufsteigt. Markus Pertlwieser stellte gegenüber dem Handelsblatt klar, dass es der Deutschen Bank nicht um strategischen Einfluss gehe, es handele sich um eine reine Finanzbeteiligung. handelsblatt.com
Wirecard mit widersprüchlichen Angaben: zeit.de hat festgestellt, dass Wirecard zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Aussagen zu externen Prüfungen wichtiger Tochtergesellschaften gemacht hat. Dabei erscheint es zeit.de zumindest ungewöhnlich, dass Wirecard eine externe Prüfung nicht in einem veröffentlichten Prospekt auswies und das hieran beteiligte Unternehmen zumindest bis Redaktionsschluss der Zeitung nicht nannte. zeit.de
Santander bringt digitale Bank nach Deutschland: Das Angebot unter dem Namen Openbank soll hierzulande Ende des Jahres voll verfügbar sein. Mit Openbank will die spanische Bank die Zahl ihrer Kunden verdoppeln. Punkten will die Bank unter anderem mit nachhaltigen Features, wie einer Aufrundungs-Spende an eine zuvor bestimmte NGO bei Kartenzahlungen. handelsblatt.com it-finanzmagazin.de
Bafin zieht positive PSD2-Bilanz: Es habe zwar einzelne “Ruckler” nach Umsetzung der neuen Zahlungsdienstleister-Richtlinie gegeben, insgesamt machte die Bafin aber nur wenige Komplikationen bei der Umstellung aus. handelsblatt.com
Zahl der Fintech-Übernahmen steigt: Fünf Übernahmen von Fintechs fehlen noch in 2019, dann ist der Rekord aus 2017 übertroffen. Ein Report von PwC lässt diese Entwicklung vermuten, liefert aber auch solide Erklärungen. Eine Revolution sei demnach nicht auszumachen, vielmehr steige die Zahl existierender Targets. finance-magazin.de
Joonko fordert check24 heraus: Das junge Start-Up aus der Finleap-Schmiede erhält eine Starthilfe in Höhe von 10 Millionen Euro vom Finanzportal Raisin und dem chinesischen Versicherungsunternehmen Ping An, welches auch technologische Hilfe liefern will. Ab Herbst will sich Joonko mit einem Vergleichsangebot für KFZ-Versicherungen positionieren. gruender.wiwo.de
Mobile banking ist jedem zweiten zu unsicher: Laut einer repräsentativen Umfrage des Fintech-Lösungsanbieters Entersekt verzichtet jeder zweite deutsche Bankkunde aus Sicherheitsbedenken auf das Banking auf Tablet und Smartphone. it-finanzmagazin.de
Fintechs finden mehr Akzeptanz: Binnen zwei Jahren hat sich die Zahl der Fintech-affinen hierzulande fast verdoppelt. Mit einer Quote von 64% liegt der Anteil derer, die mindestens zwei zuvor definierte digitale Angebote nutzen im weltweiten Durchschnitt. der-bank-blog.de
– Fintech-News International –
Mitto sammelt 2 Millionen Dollar: Das spanische Fintech ermöglicht Eltern einen Einblick in die Einkaufs-Profile ihrer Kinder. Dazu haben sie die Möglichkeiten, ihren Kindern Geld über ein e-Wallet anzuweisen und einen vernünftigen Umgang mit Finanzen auf dem digitalen Weg zu vermitteln. fintechfutures.com
Libra präsentiert sich Zentralbanken: 26 Vertreter von Zentralbanken trafen sich in Basel mit Vertretern der geplanten Facebook-Währung. Anschließend kam die veranstaltende Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) zu dem Ergebnis, dass Regulatoren und die Libra Association noch viele Hürden auszuräumen haben. Deutlicher waren die Bedenken zuvor aus Deutschland und Frankreich, wo man die Facebook-Währung nicht zulassen will. btc-echo.de nau.ch
Young Platform findet 750 Investoren: Jeder der Investoren das italienische Start-Up über die Crowdfunding-Plattform Seedrs im Schnitt mit rund 1.000 Euro. In nicht einmal zwei Tagen übertraf das Fintech das selbst gesetzte Ziel von 500.000 Euro damit deutlich. Young Platform hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Usern den Umgang mit Kryptowährungen zu vermitteln.
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– Treffpunkte –
FinForward: Die Fintech-Konferenz am 7. November in Hamburg nimmt noch Speaker-Bewerbungen und -Vorschläge an. Besonders freut sich das Team darüber, wenn Sprecherinnen mit einem internationalen Fokus etwas beitragen wollen. Zum Call for Speakers
Banking & Technology: In Keynotes, Talks und Impuls-Vorträgen geht es unter anderem darum, wie sich Banken gegenüber Fintechs aufstellen müssen oder wie der Kreditprozess der Zukunft automatisiert werden kann. finletter ist Medienpartner. 21. & 22. November, Wien.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de.
– Wochenendlektüre –
Fintechs als Freunde: Viel diskutiert wird in letzter Zeit darüber, ob etablierte Kredithäuser für oder gegen Fintechs arbeiten sollten. Die traditionsreiche New Yorker Großbank BNY Mellon hat sich hierzu klar positioniert. Vize Roman Regelman sieht in Fintech-Unternehmen die Freunde, die im Grunde die gleichen Ziele verfolgen wie die BNY Melon. Nicht umsonst arbeite man bereits mit 150 Fintechs zusammen. fintechfutures.com
Repräsentative CRIFBÜRGEL-Umfrage: Über die Hälfte der Deutschen hat noch nie von PSD2 gehört. Das Bankenmonopol auf Kontodaten endet – doch die Kunden sind ahnungslos! CRIFBÜRGEL hat eine Befragung zum Thema PSD2 durchgeführt. Die Ergebnisse: crifbuergel.de [gesponserter Beitrag]
Kontaktloses Zahlen auf dem Vormarsch: Die Halbjahresstatistik der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) bestätigt einen Trend, der sich bereits seit geraumer Zeit abzeichnet. Zwar zahlen deutsche Kunden nach wie vor am liebsten bar, die Zahl der Kartenzahlungen aber steigt. Ein wichtiger Treiber hierfür sei die Möglichkeit des kontaktlosen Zahlens. der-bank-blog.de
Liste der PSD2- Unternehmen: Am 14. September trat die zweite Zahlungsdienstleisterrichtlinie in Kraft. finanz-szene hat das zum Anlass genommen, die bereits zuvor erstellte Liste der Fintechs mit PSD2-Lizenz zu erweitern – also jenen Unternehmen, die die Bafin-Lizenz für Zahlungsauslöse- oder Kontoinformationsdienste besitzen. finanz-szene.de
Der Mythos des 7/24-Bankings: Online-Banking und Mobile-Banking boomen. Doch wollen Bankkunden tatsächlich Bankgeschäfte an jedem Ort und zu jeder Zeit tätigen? Eine exklusive Analyse des „Bank Blog“ räumt mit dem Mythos des 7/24-Bankings auf und zeigt, wann Kunden von Banken und Sparkassen Internet-Banking wirklich nutzen. der-bank-blog.de [gesponserter Beitrag]
– Meist gelesen in der letzten Woche –
…war der Text über die 20 Merkmale, die die erfolgreiche Bank der Zukunft ausmachen. der-bank-blog.de
– Das Beste zum Schluss –
Humor ist etwas schönes, sicher auch in der Welt der Finanzen. Ähnlich bewertet es auch Heinz-Roger Dohms, der einen Scherz von Christian Sewing „vielleicht sogar ganz witzig fand.” Der Deutsche-Bank-Chef hatte seiner Tochter scherzhaft mit Ärger droht, wenn diese den „Online-Konkurrenten” Paypal nutze. Dohms wirft aber die verständliche Frage auf, ob dass der richtige Umgang mit einem der „mutmaßlich wichtigsten Großkunden” der Deutschen Bank sei und liefert hierfür auch gleich ein paar Denkanstöße. Eigentlich ganz witzig. finanz-szene.de
Autor
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Martin Pieck ist freier Technikjournalist mit einem früheren Leben als Bankkaufmann. Er begeistert sich vor allem für Gamification und die daraus entstehenden Möglichkeiten.