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finletter 232 – Wirecard, Moneyfarm, Comdirect

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  • Andreas Maisch

    Andreas Maisch hat von Januar 2017 bis März 2020 regelmäßig für den finletter geschrieben. Er verabschiedete sich, um sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. Andreas Maisch absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur an der Axel Springer Akademie und arbeitete für das Investigativ- und Politik-Ressort der „Welt“. Zuvor erlangte er einen Master-Abschluss in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Andreas Maisch veröffentlichte ein Buch über den Einsatz externer Mitarbeiter in Bundesministerien. Als freier Journalist berichtet er für viele überregionale Medien. Im Jahr 2015 gewann er ein Recherche-Stipendium der Otto Brenner Stiftung.

Mehr vom finletter-Team

Und jetzt ihr:

Kennt ihr bereits Deutschlands größte und vielseitigste Fintech-Veranstaltung? Die Fintech Week veranstalten wir das nächste Mal vom 26.–30. September 2022.

Wirecard startet Banking-App und Aktienrückkauf

Mit einer neuen Banking-App mit Girokonto will Wirecard ab sofort N26, Revolut und Co Konkurrenz machen. Das Wirecard-Anegbot mit dem Namen „Boon Planet“ soll ein vollwertiges Bankkonto sein. Auch eine Multibanking-Funktion ist integriert. Weitere Funktionen wie ein Disporahmen, Sparpläne und Versicherungsangebote sollen in den nächsten Monaten dazukommen.

Am 5. November hat der Dax-Konzern einen Aktienrückkauf mit einem geplanten Volumen von 200 Millionen Euro begonnen. Außerdem kauft Wirecard in China ein: Das Unternehmen will schrittweise alle Anteile am Zahlungsabwickler Allscore Payment Services übernehmen. Der Kauf soll mehr als 72 Millionen Euro kosten.

Wirecard wächst nicht nur durch Zukäufe, sondern auch durch organisches Wachstum: Im vergangenen Quartal hat das Fintech seinen Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Für das nächste Jahr erwartet das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 1,0 bis 1,12 Milliarden Euro. Bei der Präsentation der Zahlen hat Wirecard bekanntgegeben, dass etwas mehr als die Hälfte der Transaktionsvolumina auf 33 Länder entfällt, in denen Wirecard über eigene Banklizenzen verfügt. In rund hundert anderen Ländern ist Wirecard wegen fehlender Lizenzen auf lokale Partner angewiesen. Nach Hausdurchsuchungen in Singapur musste Wirecard Fehlbuchungen einräumen. Dabei soll es um Beträge im mittleren einstelligen Millionenbereich gehen.

handelsblatt.com (Boon Planet), manager-magazin.de (Aktienrückkauf), faz.net (China), boerse.ard.de (Wachstum), handelsblatt.com (Wachstum und Fehlbuchungen)


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– Fintech-News Deutschland –

Widerstand gegen Comdirect-Übernahme: Petrus Advisers, der zweitgrößte Comdirect-Investor, lehnt das Kaufangebot der Commerzbank für Comdirect-Aktien ab. Der angebotene Preis von 11,44 Euro je Aktie sei unverständlich. Petrus Advisers bietet anderen nicht-institutionellen Minderheitsaktionären an, ihre Interessen zu vertreten. handelsblatt.com

Moneyfarm startet in Deutschland: Der Robo Advisor aus Italien bietet seinen Geldanlage-Dienst nun auch hierzulande an und arbeitet dabei mit der Allianz zusammen. Der Versicherer soll Moneyfarm helfen, Kunden zu gewinnen. tagesschau.de, faz.net

Umsatzeinbruch bei Naga: Im ersten Halbjahr 2019 ist der Umsatz der Naga Group um etwa 80 Prozent eingebrochen. Wegen der schlechten Geschäftsentwicklung musste das Hamburger Fintech fünf Büros schließen und 60 Mitarbeiter entlassen. gruenderszene.de, dgap.de

Neuer Investor bei ID Now: Der Finanzinvestor Corsair Capital beteiligt sich mit 36 Millionen Euro an ID Now und erwirbt damit 30 Prozent des Fintechs. handelsblatt.com

Deutsche Börse und Cashlink werden Partner: Anleger, die mindestens 100.000 Euro investieren, haben über die Deutsche Börse künftig Zugang zu Krypto-Wertpapieren. faz.net

Versicherungskammer Bayern beteiligt sich an Finleap: Der Versicherungskonzern übernimmt 5,7 Prozent von Finleap. finanz-szene.de, versicherungsjournal.de

Ex-Fincompare-Manager baut Fincompare-Konkurrenten auf: Paul Weber startet nach seiner Zeit bei Fincompare einen anderen Firmenkredit-Vermittler namens Deutsche Firmenkredit Partner. financefwd.com, dfkp.de

Kreditech will Risiken begrenzen: Das Hamburger Fintech will keine Kredite mehr an extrem bonitätsschwache Personen vergeben, schreibt die Firma in ihrem Geschäftsbericht für 2018. Das Jahr 2018 stellt Kreditech als „Jahr der Stabilisierung“ dar. Im Jahr 2017 musste Kreditech Kredite im Umfang von etwa 54 Millionen Euro abschreiben. gruenderszene.de, presseportal.de (Pressemitteilung)

Creditshelf eröffnet Büro in München: Das Frankfurter Fintech weitet seinen Vertrieb aus und will sich in München auf Technologie- und Wachstumsunternehmen konzentrieren. pt-magazin.de

Geldsegen für Billie: Das Factoring-Fintech hat eine Refinanzierungslinie von bis zu 50 Millionen Euro erhalten und davon bereits 20 Millionen Euro abgerufen, schreibt Heinz-Roger Dohms. finanz-szene.de

Blackrock wird Partner von Trade Republic: Die Trade Republic Bank bietet nun ihre ETF-Sparpläne kostenfrei an – neben der HSBC und der Solarisbank kommt nun BlackRock als strategischer Kooperationsparter dazu. dgap.de (Pressemitteilung)

 

– Fintech-News International –

Globales Netzwerk für Lastschriftverfahren: Go Cardless und Transferwise wollen Lastschriftverfahren auf der ganzen Welt verknüpfen und es Händlern erleichtern, internationale, wiederkehrende Zahlungen entgegenzunehmen. techcrunch.com, finextra.com

Apple Pay wächst: Der US-Konzern meldet für das Schlussquartal des Apple-Geschäftsjahres drei Milliarden Transaktionen über Apple Pay. Dies bedeute eine Verdopplung von Transaktionen und Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal, sagt Appe-Chef Tim Cook. 9to5mac.com

Revolut will viel Geld einsammeln: Das britische Fintech will in einer neuen Finanzierungsrunde 1,5 Milliarden Dollar erhalten, hat „Sky News“ berichtet. Zusätzlich möchte Revolut bei Rocket Internet nun einen Kredit in Höhe von 100 Millionen Pfund aufnehmen, schreibt Caspar Tobias Schlenk unter Berufung auf Insider. capital.de (Rocket Internet), sky.com (große Finanzierungsrunde)

Entlassungen bei Robo-Advisor Sigfig: Die US-Amerikaner streichen zehn Prozent der Stellen, berichtet „Business Insider“. Die Schweizer UBS ist an Sigfig beteiligt. businessinsider.com

Axa-Gruppe investiert in schwedisches Start-up: Das Unternehmen Dreams sammelt von Investoren neun Millionen Euro ein – darunter ist die Investmentsparte der Axa-Gruppe. pressebox.de (Pressemitteilung)


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GOLDILOCKS Business as unusualDie neue Ausgabe des Digitalmagazins GOLDILOCKS von finletter und Sparkassen Innovation Hub ist da. Thema dieses Mal: die Zukunft des Business Banking – inklusive Whatsapp-Interview mit Jessica Holzbach, CCO von Penta, über die Anforderungen von KMU an ihr Banking-Ökosystem. sparkassen-hub.com/goldilocks


– Treffpunkte –

32. Mobilisten-Talk Cash vs. Cashless: Auf der Konferenz hält Computop-Gründer Ralf Gladis eine Keynote. Eine Podiumsdiskussion dreht sich unter anderem um das Thema, ob es überhaupt noch Bargeld braucht. 27. November, Berlin.

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

Enttäuschte Brexit-Hoffnungen: Die Städte Berlin und Frankfurt am Main hatten auf den Zuzug vieler britischer Fintechs gehofft, wenn Großbritannien die EU verlassen wird. Bisher sind die Erwartungen aber eher enttäuscht worden. manager-magazin.de

Warum Check24 eine Bank werden will: Fidor-Gründer Matthias Kröner analyisert, warum Check24 eine Banklizenz beantragt hat und wieso den etablierten Kreditinstituten damit ein weiterer starker Wettbewerber droht. der-bank-blog.de [gesponserter Beitrag]

Studienalarm: Eine Online-Befragung von Visa in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa besagt, dass 79 Prozent der Mobile-Payment-Nutzer auf die Möglichkeit, mobil zu zahlen, in Zukunft nicht mehr verzichten wollen. Die meisten Mobilzahler seien echte Gewohnheitsnutzer. 18 Prozent von ihnen sei das mobile Bezahlen so wichtig gewesen, dass sie dafür sogar ihre Bank gewechselt haben. visa.de (Pressemitteilung)

Sicheres Cloud Computing als Erfolgsfaktor für Fintechs: Bei der Fintech Week in dieser Woche hat sich Microsoft an zahlreichen Stellen engagiert. Was der Software-Riese überhaupt mit dem Thema Fintech zu tun hat, erzählt Lars Meinecke, Financial Industry Executive, im Interview. fintechweek.de [gesponserter Beitrag]

Diskussion um PSD2-Api: Deutsche Banken wollten über ihre PSD2-Api anfangs nicht den Namen des Kontoinhabers übermitteln, sagen Martin Schmid und André Bajorat auf der Fintech-Konferenz FinForward vom Team der Fintech Week. twitter.com, fintechweek.de

Erklärungsarme Bilanz: Das komplexe Geschäftsmodell von Wirecard, bei dem eine Tochter in Dubai die Mehrheit zum Gewinn beiträgt, benötigt mehr Erläuterungen, meint das „Handelsblatt“. Erklärungen über solche Punkte sollten in Quartals- und Jahresberichte einfließen und für mehr Vertrauen bei Aktionären sorgen. handelsblatt.com

Frag den Fintech-Rat: „Gründerszene“ hat Chris Bartz, den Vorsitzenden des Fintech-Rats, zu seiner Tätigkeit interviewt. Bartz sagt, ein Beratungserfolg sei, dass die Zulassung von Vorständen mit Technik-Expertise vereinfacht worden sei. gruenderszene.de

 

– Meist gelesen in der vergangenen Woche –

… war der Bericht darüber, dass die Comdirect nun auch Versicherungen vertreibt. fondsprofessionell.de

 

– Das Beste zum Schluss –

Praxisfieber: Jörn Schüssler, Geschäftsführer der Hamburger Handelskammer, will entschlüsseln, was konkret hinter Schlagworten wie Blockchain und Kryptowährungen steckt. Deshalb absolviert Schüssler bis Ende des Jahres ein Praktikum bei der Firma Distributed Ledger Consulting. Ein Prakti-Gehalt ist nicht vereinbart. Falls doch eins fällig wird, soll es aber in Kryptowährungen ausgezahlt werden. fondsprofessionell.de

Autor

  • Andreas Maisch

    Andreas Maisch hat von Januar 2017 bis März 2020 regelmäßig für den finletter geschrieben. Er verabschiedete sich, um sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. Andreas Maisch absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur an der Axel Springer Akademie und arbeitete für das Investigativ- und Politik-Ressort der „Welt“. Zuvor erlangte er einen Master-Abschluss in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Andreas Maisch veröffentlichte ein Buch über den Einsatz externer Mitarbeiter in Bundesministerien. Als freier Journalist berichtet er für viele überregionale Medien. Im Jahr 2015 gewann er ein Recherche-Stipendium der Otto Brenner Stiftung.