Afterpay heizt den Wettkampf um Millennials weiter an
Bestellen, aus- und anprobieren und zurückschicken, was nicht gefällt. Bezahlt werden nur Waren, die Kundinnen und Kunden auch behalten wollen. Das Prinzip, das hinter dem früheren Rechnungskauf von großen Versandhäusern steckt, ist als Prinzip „Buy now, pay later“ inzwischen ein weltweiter Trend, der vor allem unter Millennials sehr beliebt ist. In dieser Altersgruppe ist die Nutzung solcher Dienste wesentlich beliebter als in anderen Generationen.
In Europa ist das schwedische Fintech Klarna der Marktführer. Zuletzt profitierte es vor allem stark durch den durch die Corona-Pandemie beschleunigten Trend zum Onlineshopping. Mit einer Bewertung von aktuell 10,65 Milliarden Dollar ist es das am höchsten bewertete Fintech in Europa und belegt weltweit den vierten Platz.
Doch Klarna könnte auf dem umkämpften europäischen Markt Konkurrenz aus Australien bekommen. Bislang ist Wettbewerber Afterpay vor allem in Australien, in Großbritannien, in den USA, in Kanada und in Singapur aktiv. Erst im August war das Unternehmen mit dem Kauf der spanischen Firma Pagatis nach Europa expandiert und verfügt seitdem über eine Payment-Lizenz.
Wie eine Sprecherin dem Magazin „Finance Forward“ mitteilte, warte man darauf, die Raten-Zahlungen künftig in allen EU-Mitgliedsstaaten anbieten zu dürfen und betonte, dass es Expansionspläne geben würde. Dafür wolle man mit der britischen Tochterfirma Clearpay zusammenarbeiten. Afterpay hat derzeit einen Unternehmenswert von 15 Milliarden US-Dollar. Damit würde Klarna gigantische Konkurrenz bekommen – und der Kampf um die junge Zielgruppe würde in eine neue Runde gehen.
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– Fintech-News Deutschland –
Trade Republic veröffentlicht erstmals Geschäftszahlen: Das Berliner Startup erzielte in der Zeit von Januar 2018 bis Ende September 2019 fast eine Million Euro Umsatz – rund 75 Prozent davon entfallen auf Provisionserlöse. Da laut Geschäftsbericht 250.000 Trades im ersten Geschäftsjahr durchgeführt wurden, kommt finanz-szene.de zu dem Schluss, dass Trade Republic pro Transaktion zwischen 2,50 und drei Euro Umsatz erzielt hat. finanz-szene.de , gruenderszene.de
Suchmaschine Ecosia beteiligt sich an Fintech Treecard und launcht Debitkarte: Der deutsche Konkurrent der Suchmaschine Google will es mit Neobanken wie Revolut, N26 oder Chime aufnehmen. Dafür will das Unternehmen in einer Seed-Finanzierung nun eine Million Dollar für eine Minderheitsbeteiligung in Treecard investieren. 80 Prozent der Gewinne des Kontos mit der Debitkarte aus Holz sollen für das Pflanzen von Bäumen verwendet werden. Starten soll das Programm im kommenden Jahr in den USA, in Großbritannien und in der EU. financefwd.com, finews.ch
Neobank Finom startet in Deutschland: Das Fintech möchte mit seinem Geschäftsmodell das Leben von 36 Millionen europäischen Unternehmerinnen und Freelancern ändern. Es bietet eine B2B-Finanzplattform an, die Buchhaltung, Finanzverwaltung und Banking miteinander verbindet. Damit tritt das Startup in Konkurrenz mit Unternehmen wie Kontist, Penta oder Holvi. In Deutschland kommt die Technik von der Solarisbank und die Karten kommen von Visa. it-finanzmagazin.de, finanzbusiness.de
Check24 startet offiziell mit seinem Bankkonto und verfolgt eine Strategie: Bereits in der vergangenen Woche war der Download der Banking-App C24 möglich, nun ist das Angebot offiziell gestartet. „Smart“, „Plus“ oder „Max“ heißen die dort angebotenen Konten, mit denen das Unternehmen eine eigene Strategie verfolgt. Denn die Kundinnen und Kunden sollen weitere Konten einbinden, sodass sie in der App alle Einnahmen und Ausgaben sehen. So können sie stärker mit den Produkten der Check24-Gruppe verknüpft werden. procontra-online.de, financefwd.com
Startups profitieren von staatlichen Hilfen: Noch im Frühjahr gingen viele deutsche Startups davon aus, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie das Jahr nicht überleben würden. Der aktuelle Startup-Report der KfW gibt nun Entwarnung. Demnach seien rund 1,4 Milliarden Euro Kapitalhilfen an rund 500 junge, wachstumsorientierte Unternehmen bewilligt worden. kfw.de, handelsblatt.com
– Fintech-News International –
Wirbel um Börsengang von Ant: Wenn es nach dem US-Außenministerium geht, dann soll Ant mit Sanktionen belegt werden. Das berichten zwei vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach soll das Außenministerium der Regierung einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt haben. Eigentlich sollte die Tochter des chinesischen Online-Händlers Alibaba in diesem Monat an die Börse gehen. reuters.com, handelsblatt.com
Stripe übernimmt Payment-Anbieter Paystack und expandiert auf dem afrikanischen Kontinent: Berichten zufolge sollen bei dem Deal 200 Millionen US-Dollar geflossen sein. Paystack bietet ähnlich wie das Unternehmen aus den USA sichere On-und Offline-Zahlungsdienste für rund 60.000 Firmen in Nigeria und in Ghana an. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2018 eng zusammen. techcrunch.com
Klarna wird von britischer Regulierungsbehörde untersucht: Das schwedische „Buy-now,-pay-later“- Unternehmen soll Mails an Menschen geschickt haben, die den Dienst noch nie in Anspruch genommen haben. Sollte Klarna die allgemeinen Datenschutzbestimmungen missachtet haben, droht eine hohe Geldstrafe. In Großbritannien wird Klarna bereits in anderer Sache untersucht. Der Vorwurf: Das Marketing der Firma würde junge Menschen in Schulden treiben, ohne sie zuvor über die möglichen Risiken aufzuklären. fintechfutures.com, thetimes.co.uk
Spesen-Fintech Spendesk bekommt 18-Millionen-Dollar-Investetment von Wagniskapitalgeber Eight Road: Insgesamt sind damit rund 68 Millionen Dollar in das französische Unternehmen geflossen. Mit dem neuen Geld wolle man das Wachstum in Deutschland beschleunigen, heißt es. Spendesk hilft kleineren und mittleren Unternehmen, ihre Ausgaben zu managen. Zu den Firmenkunden hierzulande zählen unter anderem Personio und Flixbus. finextra.com, financefwd.com
PayPal steigt in den britischen Markt ein: Mit dem „Buy-now-pay-later“-Service „Pay in 3“ greift der US-Konzern Klarna und Afterpay an. Über den Service können Unternehmen die Möglichkeit anbieten, Einkäufe zwischen 45 und 2.000 Pfund in drei zinslosen monatlichen Raten zu bezahlen. „Pay in 3“ erscheint automatisch in der Geldbörse der Kunden, sodass diese ihre Zahlungen online und über die App verwalten können. cnbc.com, finextra.com
Fintech Razorpay tritt dem Einhorn-Klub bei: Durch ein Series-D-Funding über 100 Millionen US-Dollar ist das im indischen Bangalore ansässige Fintech nun mehr als eine Milliarde Dollar wert und damit ein Einhorn. Razorpay ist ein Zahlungsdienstleister für kleine Unternehmen, bietet zudem Unternehmenskredite an und hat eine Neo-Banking-Plattform gestartet. techcrunch.com, bloomberg.com
Anlegerschützer warnen vor einem Investment in Logistik-Startup Livingpackets: Mit wiederverwendbaren, intelligenten Versandboxen will das deutsch-französische Startup eine Lösung für den Verpackungsmüll im E-Commerce gefunden haben. Das Geld dafür soll von Sponsoren kommen. Die sollen sich mit Beträgen zwischen 50 und 25.000 Euro am Unternehmen beteiligen und im Gegenzug dafür am Gewinn teilhaben – und zwar so lange, bis sich das eingesetzte Kapital verfünffacht hat. Nun hat sich die Finanzaufsicht Bafin eingeschaltet. Livingpackets musste sein Angebot daraufhin erst einmal aus dem Internet nehmen. financefwd.com
– Treffpunkte –
Worldline TeX Show: Die Tech Community von Worldline tauscht im Oktober in einer Reihe von Webinaren und Videopräsentationen Informationen über die neuesten Errungenschaften, Entdeckungen und Innovationen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain-Technologie, Quantencomputing, Gesichtserkennung und mobile Authentifizierung aus. Auf dem Programm stehen über 80 Livevorträge und Referate. Oktober, Online-Aufzeichnungen
Fintech Network Lounge: In vier Impulsvorträgen berichten Fintechs von ihren Erfahrungen mit physischem Dialogmarketing und geben einen Einblick, wie eine besonders erfolgreiche Kundenkommunikation in der Branche gestaltet wird. Weitere Themen sind der Einsatz von KI und Female Empowerment in der Fintech-Branche. 28. Oktober, online
Token statt Aktie: Wie der Blockchain die Börse revolutionieren wird“: Den Vortrag der Stiftung Kreditwirtschaft, Stuttgart Financial und der Universität Hohenheim wird Jos Dijselhof, CEO der SIX Group halten. 3. Dezember, 18 -20 Uhr, Universität Hohenheim, Audimax und Übertragung per Livestream
Live-Video-Event: Open Banking in Zeiten von Corona: Corona bringt immer mehr Finanzinstitute dazu, ihre Digitalisierung zu beschleunigen. Damit ist die Pandemie auch zum Verstärker für die Öffnung der Banken über digitale Schnittstellen geworden. Dennoch ist Open Banking kein Selbstgänger. Die neuste Ausgabe des Open Banking Monitor zeigt, dass die meisten Banken sich auf die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen aus PSD2 beschränken. Bei der Entwicklung neuer digitaler Angebote oder gar neuer Geschäftsmodelle ist hingegen noch viel Potential. Hierzulande gilt die Deutsche Bank als Vorreiter auf diesem Gebiet. In einem Live-Video-Event am 28. Oktober 2020 geben führende Experten Einblicke in das Open Banking in Zeiten von Corona.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Wir versuchen, den Kalender in Corona-Zeiten regelmäßig zu updaten, um nicht versehentlich auf eine abgesagte Veranstaltung hinzuweisen. Schicken Sie uns gerne eine E-Mail, falls Sie einen Hinweis haben.
– Wochenendlektüre –
Auf diese drei Themen setzen Fintech-Newcomer: In der Corona-Krise lassen sich drei Themenbereiche ausmachen, auf die neue Fintech-Gründungsteams, wie Heimkapital, Banxware oder Quin setzen. Welche das sind. financefwd.com
Warum die Exit-Pläne von Gründern schlecht für Innovationen sind: Was gut für Gründer ist, ist schlecht für die Gesellschaft, sagt ein Professor aus Oxford und plädiert für mehr Wettbewerb. gruenderszene.de
Wie die Corona-Pandemie das Bankwesen neu gestaltet: Im aktuellen Bericht der Unternehmensberatung Accenture werden vier technologische Trends aufgezeigt, die die Zukunft des Bankings gestalten werden. accenture.com
Britische Startups beherrschen Europas Fintech-Deals: Das zeigt eine exklusive Auswertung von financefwd. Dafür wurden die größten Finanzierungsrunden des dritten Quartals unter die Lupe genommen. financefwd.com
– Meist gelesen in der letzten Woche –
… war der Text über Fintechs, die man kennen sollte.
– Das Beste zum Schluss –
Monument will eine Neobank nur für Reiche werden – und hat dafür nun die Banklizenz erhalten: Das in London ansässige Fintech hat es auf Menschen abgesehen, die ein Vermögen von mindestens 250.000 Pfund haben. Laut dem Unternehmen seien das alleine in Großbritannien rund 3,5 Millionen Menschen. sifted.eu
Autor
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Helena ist als freie Journalistin und Medienstrategin mit Schwerpunkt GenZ- und Millennial-Themen u.a. für Deutschlandfunk Nova, RND und fluter tätig.