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finletter 346 – Die Rolle von Krypto im Krieg, Klarna und Ebay, Expansion von Scalable Capital

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  • Helena Duell

    Helena ist als freie Journalistin und Medienstrategin mit Schwerpunkt GenZ- und Millennial-Themen u.a. für Deutschlandfunk Nova, RND und fluter tätig.

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Und jetzt ihr:

Kennt ihr bereits Deutschlands größte und vielseitigste Fintech-Veranstaltung? Die Fintech Week veranstalten wir das nächste Mal vom 26.–30. September 2022.

Die Rolle von Krypto in Putins Krieg in der Ukraine

„Gutes Krypto“, „böses Krypto“ – wenn man sich dieser Tage mit den Schlagzeilen zu Kryptowährungen im Zusammenhang mit Putins Krieg in der Ukraine beschäftigt, dann scheint es nur schwarz oder weiß zu geben. Von einer „Friedenswährung“ ist da an einer Stelle die Rede, an anderer wieder von „Kriegsgeld“.

„Friedenswährung“ deshalb, weil Krypto es den Menschen erlaubt, ohne ein funktionierendes Bankensystem Geld zu verschicken. Das Ministerium für digitale Transformation in der Ukraine geht einen neuen Weg und sammelt als Regierung so Spenden (wir berichteten hier). Die sind für alles, was die Menschen in der Ukraine gerade benötigen, aber auch für die Armee. Inzwischen sollen so mehr als 40 Millionen Euro gesammelt worden sein.

Doch genau dieser Aspekt macht Krypto auch zum „Kriegsgeld“. In Russland bergen sie das Risiko, dass damit Sanktionen umgangen werden könnten. Putin und seine Unterstützer könnten so die wirtschaftlichen Einschnitte umgehen, so eine oft genannte Sorge.

Die Fragen, die nun im Zusammenhang mit Krypto diskutiert werden, sind keineswegs neu, sondern so alt wie digitale Währungen selbst. Sie lauten: Sind sie eine existenzielle Gefahr für Staaten? Destabilisieren sie das Währungssystem? Oder treiben sie in Wirklichkeit Innovationen voran? Fest steht: Auch politisch ist man sich uneins.

Der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments hat sich in dieser Woche gegen ein Verbot von Kryptowährungen ausgesprochen – mit knapper Mehrheit. Die USA konzentrieren sich derweil auf bereits bestehende Sanktionen. Denn auch die Betreiber von Kryptobörsen, von denen viele wichtige ihren Sitz in den USA haben, müssen wie Banken auch die Konten von sanktionierten Personen sperren.

Inwiefern das aber ausreicht, um den Reichen und Mächtigen in Russland tatsächlich zu schaden, ist umstritten. Ebenso wie die Frage, ob Oligarchen ihr Geld wirklich an den Sanktionen vorbeischleusen. Denn Analystinnen sprechen zwar von einem „bemerkenswerten Anstieg“ in den vergangenen Wochen. Schaut man sich aber das Handelsvolumen an, stellt man fest, das das weit entfernt von Höchstständen in der Vergangenheit ist.

spiegel.de (Paid), paymentandbanking.com (Podcast), faz.net (Paid), wiwo.de


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– Fintech-News Deutschland –

Anklage: Die Staatsanwaltschaft in München erhebt gegen Markus Braun, den ehemaligen CEO von Wirecard, Anklage wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, Veruntreuung von Konzernvermögen, Bilanzfälschung sowie Manipulation des Wirecard-Aktienkurses. Außerdem sind Oliver Bellenhasu, der Ex-Verwalter der Wirecard in Dubai und Stephan von Erffa, der ehemalige Chefbuchhalter und Vizefinanzvorstand, angeklagt. handelsblatt.com, tagesschau.de

Marktstart: Das deutsch-estnische Fintech Grünfin startet mit seinem Angebot in Deutschland. Eigenen Angaben zufolge sollen Anlegerinnen ihr Geld mit einer positiven Auswirkung auf Gesundheit, Gleichberechtigung und Klima investieren können. zebramagazin.de, finanzbusiness.de, paymentandbanking.com

#UnterkunftUkraine: Fintech-Unternehmer Felix Oldenburg hat zusammen mit anderen die Plaatform gegründet, um Flüchtenden ein Bett zu vermitteln. Inzwischen sind Unterkünfte für mehr als 330.000 Menschen dort eingetragen. unterkunft-ukraine.de, financefwd.com

Expansion von Scalable Capital: Einem Medienbericht zufolge konnte das Start-up innerhalb der vergangenen 15 Monate seine Kundenzahl vervierfachen – nun kommen weitere hinzu. Seit dieser Woche können Menschen in Frankreich und Spanien Geld über Scalable Capital anlegen. Zum Angebot des Münchner Neo-Brokers in den Ländern gehören Aktien, Krypto-Assets und ETFs. Einem Medienbericht zufolge konnte das Start-up innerhalb der vergangenen 15 Monate seine Kundenzahl vervierfachen. finanzbusiness.de (Paid), financefwd.com

Ende: Erst 2020 wurde O2-Banking von der Fidor Bank übernommen. Nun wird es Ende April eingestellt. Die Konten sollen bestehen bleiben, laufen dann aber unter dem Label der Comdirect. Eingestellt werden die O2-Money-App und das Bonusprogramm. comdirect.de

 

– Fintech-News International –

Partnerschaft: ebay bietet auf seiner Plattform nun zwei Zahlungsoptionen des schwedischen Fintechs Klarna an. Zunächst können nur ausgewählte Händler den Kauf auf Rechnung und die Ratenzahlung anbieten. Im Laufe dieses Jahres soll sich das ändern. klarna.com

Übernahme: Visa übernimmt offiziell das Open-Banking-Fintech Tink. Angekündigt worden war das bereits im vergangenen Juni. Tink soll weiterhin als eigenständige Tochtergesellschaft handeln. Für Visa sind über die zentrale API von Tink über 3.400 Banken und Finanzinstitute erreichbar. pymnts.com, finextra.com

Kapital 1: Das New-Yorker-Blockchain-Start-up Consensys schließt eine Series-D-Finanzierung über 450 Millionen US-Dollar (rund 407 Millionen Euro) ab und wird nun mit 7 Milliarden US-Dollar (rund 6,34 Milliarden Euro) bewertet. Angeführt wird die Runde von ParFi Capital, außerdem beteiligen sich Microsoft und der Vision Fund 2 der Softbank. Mit dem Geld sollen 1.000 neue Mitarbeitende eingestellt werden. techcrunch.com, businessinsider.de

Kapital 2: Unter Führung von KKR erhält das französische Insurtech +Simple eine Wachstumsfinanzierung in Höhe von 90 Millionen Euro. Das Start-up betreibt eine Vermittlungsplattform, die Versicherungen an gewerbliche Kunden und kleine Unternehmen vertreibt, und greift dabei auf die Produkte von Maklern und Versicherungsträgern zurück. media.kkr.com

 

– Treffpunkte –

FinTech Meetup Europe: Das 34. Meetup findet am 24. März, 18:30–20:30 Uhr virtuell und auf Englisch statt. Das Hauptthema wird „Next Generation Core Banking“ sein. Zu den Rednern gehört unter anderem Anton Langbroek von Mambu. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Partnerships in Urban Mobility and Fintech: A Berlin-Karnataka Perspective: Beim hybriden Event geht es in zwei Panel-Diskussionen um die Themen Urban Mobility und Fintech – beides aus einer deutsch-indischen Perspektive. 31. März, 16 bis 19 Uhr, online und Indische Botschaft, Berlin

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Hier können Sie uns Tipps für Events geben.

 

– Wochenendlektüre –

In eigener Sache: Gemeinsam mit gi Geldinstitute und IT Finanzmagazin hat finletter ein neues Produkt gestartet. Mit „Zebra – Magazin für Sustainable Finance“ betrachten wir gemeinsam das große Zukunftsthema Nachhaltigkeit im Finanzsektor. finletter.de

Wachstumsmarkt: Laut einer Studie gibt es enorme Wachstumschancen für Embedded Finance in den kommenden zehn Jahren. Der Autor erklärt, worin die liegen. der-bank-blog.de

Schwierige Zeiten: Die Autorinnen sagen schwierige Monate für Fintechs voraus und erklären, inwiefern das mit dem Krieg und den Börsen zusammenhängt. handelsblatt.com (Paid)

Zukunftsmusik: „Payment & Banking“ beschäftigt sich mit der Frage, wie die Versicherung der Zukunft aussehen kann und kommt zu dem Ergebnis, dass Insurtechs dabei eine entscheidende Rolle spielen werden. paymentandbanking.com

 

– Meist gelesen im vergangenen finletter –

… war der Text, der die Unterschiede zwischen Bitcoin und Etherum erläutert. manager-magazin.de

 

– Das Beste zum Schluss –

NFTs go Insta: Mark Zuckerberg hat auf der SXSW angekündigt, dass Instagram-Nutzende dort bald NFTs erwerben können. Auch das Erstellen soll möglich sein. businessinsider.com

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