Der Bundesverband Deutsche Startups lädt am 8. und 9. April zum Startup Camp nach Berlin ein. Erstmals gibt es ein sogenanntes Focus Camp zum Thema Fintech, also viele Veranstaltungen mit Schwerpunkt Finance & Technology. Da lassen wir es uns als finletter nicht nehmen, Medienpartner zu sein und mit einigen der spannenden Speaker vorab zu sprechen.
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Oliver Stock vom Schweizer Start-up Sentifi hält auf dem Startup Camp Berlin die Keynote zur Zukunft von Fintech – er hat finletter einige Fragen dazu beantwortet.
finletter: Was macht eigentlich Sentifi?
Oliver Stock: Sentifi durchkämmt mit Hilfe von Algorithmen weltweit Social-Media-Kanäle, Blogs und Nachrichten-Seiten auf Informationen, die für den Finanzmarkt relevant sind. Diese Informationen werden in Form von Grafiken sichtbar gemacht. Wer auf den Finanzmärkten unterwegs ist, erhält für ihn relevante Informationen umfassender, schneller und zuverlässiger als jemals zuvor.
Was ist Ihre Aufgabe bei Sentifi?
Ich bin der Algorithmen-Trainer. Wir nennen das allerdings Chief Editor. Das heißt, ich kümmere mich darum, dass die Maschinen das Richtige lernen, damit sie das Richtige ausspucken. Und ich greife ein, wenn es darum geht, wie wir die Ergebnisse abbilden. Es ist vergleichbar mit der Arbeit eines Chefredakteurs: Inhalte erzeugen, die geeignete Darstellung finden, Teams leiten.
Sie haben gerade erst vom „Handelsblatt“ zu dem Start-up gewechselt. Die meisten Journalisten in Ihrer Position werden ja eher, sagen wir, Pressesprecher bei einer Bank. Was hat Sie bewegt, zu einem Fintech zu gehen?
Es ist eine journalistische Urtugend – nämlich Neugier pur. Sentifi nimmt für sich in Anspruch, das Reuters von morgen zu sein. Wir liefern knallharte Finanznews, die auf der Auswertung dessen basieren, was wir „financial crowd“ nennen. Wir sind eine Führungsriege von gestandenen Bankern, Hedge-Fond-Managern, IT-Spezialisten, Marketing-Experten und nun eben auch einem Journalisten. Wir sind in der ganzen Welt verstreut, ein Teil meines Produktionsteams zum Beispiel sitzt in Saigon. Die Idee von Sentifi ist einmalig und zukunftsweisend, das Team ist erfahren und ehrgeizig, die Arbeitsbedingungen erfordern es, sich auf andere Kulturen einzulassen. Wir können wirklich etwas Großes schaffen – welcher Pressesprecher kann das von sich sagen? Ich wäre nicht Oliver Stock, wenn ich so eine Chance vorüberziehen ließe.
Sie sprechen in Ihrer Keynote auf dem Startupcamp Berlin über die Zukunft von Fintech. In aller Kürze: Wie sieht die denn aus?
Es wird viele Gründungen und noch mehr Pleiten geben. Beides schadet niemandem. Es wird Banken und Versicherer geben, die sich die Ideen und Geschäftsmodelle der Fintechs einverleiben. Es wird Fintechs geben, die Banken und Versicherer aus einigen angestammten Geschäftsbereichen ganz herausdrängen. Die Finanzszene von morgen ist wie die Medienszene von heute: Einige altgediente Platzhirsche versuchen, ihre Position zu verteidigen, in dem sie sich so gut es geht modernisieren. Aber sie können nicht verhindern, dass neue Anbieter mit von vornherein digitalen Geschäftsmodellen bis auf die ersten Plätze vorrücken.
Und was ist die Rolle von Sentifi in dieser Zukunft?
Sentifi deckt einen Bereich ab: Finanzmarktrelevante Informationen gewonnen aus der financial crowd. Ohne diese Informationen werden Investoren nicht auskommen.
Oliver Stock hält seine Keynote am 8. April um 14 Uhr auf dem Startup Camp Berlin – Tickets gibt es hier.
Autor
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Caro Beese ist freie Journalistin und Ideengeberin mit den Schwerpunkten Female Finance und Sustainable Finance.