In der Fintech Week Hamburg haben Sie die Gelegenheit, auf Fintech Safari zu gehen. Die Reise durch die Fintech-Szene der Hansestadt führt sie auch zu den Haftpflicht Helden, einem noch jungen Hamburger Insuretech-Start-up. Wir haben im Vorhinein der Safari mit dem Gründerteam Florian Knörrich, Stefan Herbst und Jan Louis Schmidt über den Launch und das Geschäftsmodell gesprochen. Wer das Business Model Canvas kennt, wird merken, dass wir uns für dieses Interview daran orientiert haben.
INTERVIEW
finletter: Welche Produkte bietet ihr an und welchen Kundennutzen generiert ihr damit?
Haftpflicht Helden: Die Haftpflicht Helden bringen die wichtigste Versicherung aufs Smartphone. Für einen perfekten Haftpflichtschutz mit 50 Millionen Euro Absicherung braucht es nicht mehr als drei Minuten und 72 Euro. Der Schutz ist garantiert vollständig – aufwendige Vergleiche und Ausfüllen von Fragen entfallen. Durch Empfehlungen kann der Beitrag auf Dauer reduziert werden. Schäden können direkt in der App gemeldet werden. Der Service ist komplett digital und papierlos.
Für wen bietet ihr das an? Welche Kundengruppen unterscheidet ihr?
Die meisten wissen gar nicht, wie wichtig eine Haftpflichtversicherung ist. Wenn man Verbraucherschützer und Experten fragt, wird sie allerdings immer als wichtigster Schutz genannt. Dennoch haben laut statistischem Bundesamt 15 Prozent der deutschen Bevölkerung keine Haftpflichtversicherung, das sind sechs Millionen Haushalte. In der Generation der bis zu 25-Jährigen, unserer Kernzielgruppe, sind sogar 38 Prozent nicht versichert. Im Ernstfall muss der Verursacher eines Schadens mit seinem gesamten Vermögen geradestehen. Das ist gesetzlich geregelt. Der Helden-Schutz deckt dieses Risiko umfassend und ist durch eine Leistungsgarantie jederzeit auf dem neuesten Stand. Das Angebot richtet sich daher an jeden, der einen optimalen Versicherungsschutz haben möchte, ohne sich ständig damit befassen zu müssen. Und das ist jeder, der volljährig ist und auf eigenen Beinen steht.
Wie kommuniziert ihr mit euren Kunden?
Zumeist elektronisch via E-Mail oder Messenger. Unsere User können uns aber auch persönlich via Telefon erreichen. Da das Produkt selbsterklärend ist, nutzt jedoch kaum jemand diese Option. Das Telefon ist uns trotzdem wichtig. Man kennt das: Manchmal möchte man eben auch mal mit einem Menschen sprechen – insbesondere, wenn ein Schaden passiert ist.
Wie kommen die Produkte und der Nutzen zum Kunden?
So, wie die neue Generation auch alles andere bedient: per Smartphone. Menschen erwarten heutzutage Dienste und Produkte, die mobil verfügbar sind und einfach funktionieren. Mit dem Helden-Schutz erfüllen wir genau diese Erwartungen.
Wie verdient ihr euer Geld?
Das legen wir offen. Jeder Vertrag beinhaltet eine Vergütung von 14,50 Euro – davon geben wir einen erheblichen Teil an unsere User weiter. Damit wir profitabel arbeiten können, sind wir am Gewinn unseres Versicherungspartners beteiligt. Diesen weisen wir transparent auf unserer Website aus.
Wie gebt ihr das Geld wieder aus?
Bis auf den persönlichen Telefonservice sind unsere Prozesse automatisiert. Unsere Kosten haben wir damit gut im Griff. Den größten Teil der Vergütung investieren wir in unsere User. Sie können den Helden-Schutz mit Freunden teilen. Bucht ein Freund den Schutz, schreiben wir zwölf Euro gut. Die beiden User teilen sich dann den Vorteil: Sechs Euro sind für den User, der empfohlen hat und sechs Euro für den neuen User. Das machen wir, weil wir lieber die User für erfolgreiche Empfehlungen belohnen, als Geld in Werbung zu stecken.
Wer unterstützt euch? Wer sind eure wichtigsten Partner?
Die NV-Versicherungen sind ein wichtiger Partner für uns. Mit ihrer fast 200-jährigen Tradition gehören sie zu den ältesten Versicherungsgesellschaften Deutschlands und sind beständig Testsieger mit ihrer Produkt- und Servicequalität. Für den Helden-Schutz brauchen wir einen Versicherungspartner, der durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht staatlich reguliert ist. Auf der Payment-Seite arbeiten wir mit der Hamburger Sutor Bank zusammen, die sich im Bereich Fintech bereits gut positioniert hat.
Welche Aktivitäten haben bei euch Priorität?
Kommunikation: die vielen Vorzüge des Produkts rüberbringen. Marke: Haftpflicht Helden bekannt machen. Updates: beständig das Produktdesign und die Features weiterentwickeln.
Welche Ressourcen braucht ihr für diese Aktivitäten?
Marketing, Produktenwicklung und Technikkompetenz haben wir dafür bereits an Bord. Im Prinzip ist es das, was wir brauchen. Wir sind schon im Lauf.
Autor
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Clas Beese ist freier Journalist und Content Creator für Fintech. Er ist Gründungsherausgeber von „Zebra – Magazin für Sustainable Finance“.
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