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finletter 159 – „Marcus“ von Goldman Sachs, Helaba Digital, Compeon

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  • Christina Cassala

    Christina Cassala ist freie Wirtschaftsjournalistin aus Berlin und treibt sich dort seit vielen Jahren in der Gründerszene rum. Sie schreibt vor allem über Themen aus den Bereichen Private Equity, Finanzierungen, Start-ups und Fintech-Themen.

Mehr vom finletter-Team

Und jetzt ihr:

Kennt ihr bereits Deutschlands größte und vielseitigste Fintech-Veranstaltung? Die Fintech Week veranstalten wir das nächste Mal vom 26.–30. September 2022.

Goldman Sachs drängt ins Privatkundengeschäft

Goldman Sachs Europachef Richard Gnodde kündigte in einem Interview mit der „Finacial Times“ an, mit der Online-Plattform „Marcus“ nun auch in Deutschland in das Privatkundengeschäft einzusteigen. Über den genauen Startzeitpunkt machte er jedoch keine Angaben. In Großbritannien werde „Marcus“ (benannt nach dem Bankengründer Marcus Goldman) noch im Juni starten. In den Vereinigten Staaten drängt Goldman Sachs bereits seit 2016 ins Massengeschäft mit Privatkunden. Als Einstiegsprodukt sollen hierzulande zunächst nur Sparkonten angeboten werden. „Marcus wird erfolgreich sein, weil es ohne Filialen und komplizierte Strukturen auskommt“, sagte Gnodde gegenüber der Zeitung. Man werde sich dabei auf Kunden mit guter Bonität konzentrieren. Zeitgleich plant das Unternehmen gemeinsam mit Apple eine Kreditkarte. Für Goldman Sachs sind beide Schritte eine strategische Kehrtwende sondergleichen. Bislang konzentrierte sich die Bank traditionell auf die Finanzmärkte und die Vermögensverwaltung reicher Kunden. Doch bereits seit geraumer Zeit läuft es in diesem Bereich nicht mehr so rund wie einst. Die US-Bank will ihren Gesamtumsatz bis 2020 um fünf Milliarden Dollar steigern. 20 Prozent davon soll „Marcus“ beitragen. Bislang hat die Plattform in den USA 500.000 Kunden.

ft.com, faz.net, spiegel.de


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Banken im Umbruch
Artificial Intelligence, Nullzinsen, Tech-Giganten – die Bankenbranche befindet sich in einem dynamischen und herausfordernden Umfeld. Rasante Innovationen erfordern es, Banking neu zu denken. Wir zeigen Ihnen Wege für das Banking der Zukunft auf. veranstaltungen.handelsblatt.com/banken-im-umbruch

– Fintech-News Deutschland –

Neuer Accelerator: figo und das Luxemburger Regtech-Start-up Finologee starten gemeinsam mit der Gruppe Deutsche Börse und Clearstream eine Fintech-Acceleration-Plattform. Start: viertes Quartal 2018. Pressemitteilung

Helaba Digital gegründet: Die Landesbank Hessen-Thüringen gründet mit Helaba Digital eine Beteiligungsgesellschaft für Start-ups. Thomas Groß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Helaba: „Mit der Gründung der Helaba Digital setzen wir unsere digitale Agenda in der Helaba konsequent fort.“ Das Helaba Digital-Team interessiert sich vor allem für Start-ups in der Wachstumsphase aus den Segmenten Fintech, Regtech und Proptech. Pressemitteilung

Bafin-Lizenz für Silicon Valley Bank: Noch für den Mai erwartet die Silicon Valley Bank ihre Bafin-Lizenz und will in diesem Zusammenhang in den kommenden Wochen ihren ersten deutschen Standort in Frankfurt eröffnen. Acht Mitarbeiter sind bereits angeheuert. welt.de

Deutsche Bank kauft dazu: Die Deutsche Bank kauft das indische Start-up Quantiguous Solutions, das auf IT-Schnittstellen spezialisiert ist. Das deutsche Geld-Institut will durch den Zukauf neue Anwendungen und Produkte von Drittanbietern schneller und besser in ihre Systeme einbinden. Kaufpreis: unbekannt. handelsblatt.com

Hidden Champion? Compeon hat eigenen Angaben nach in den ersten drei Monaten 2018 bereits Unternehmensfinanzierungen im Gesamtwert von 100 Millionen Euro erfolgreich vermittelt. „Finanz-Szene“ rechnet bei diesen Zahlen jetzt nach und fragt sich, ob in Düsseldorf ein „Hidden Champion“ heranwächst. Pressemitteilung, finanz-szene.de

Personalzugang bei Ginmon: Ab sofort verstärkt Banking-Experte Stephan M. Schröter, vormals Managing Director bei der Citigroup, das Team von Ginmon. Mit dieser Personalie wolle man dem steigenden Interesse an B2B-Partnerschaften gerecht werden, heißt es. extra-funds.de

Führungswechsel bei Adyen: Alexa von Bismarck verantwortet ab sofort das Deutschland-Geschäft des globalen Zahlungsdienstleisters Adyen. Als Country Managerin löst sie Volker Steinle ab, der künftig bei Adyen für den Bereich Business Development im US-amerikanischen Markt zuständig sein wird. (per Mail)

Savedroid: Nach seinem inszenierten PR-Stunt Mitte April sagt Gründer Yassir Hankir, man habe keine Kunden verloren. wired.de, deutsche-startups.de

 

– Fintech-News International –

Circle sammelt Geld ein: 110 Millionen US-Dollar sammelt das Krypto-Start-up Circle in seiner aktuellen Finanzierungsrunde ein. Zu den Investoren gehören der chinesische Mining-Riese Bitmain, IDG Capital, Breyer Capital, General Catalyst, Accel, Digital Currency Group und Pantera sowie Blockchain Capital und Tusk Ventures. Die Bewertung des Unternehmens steigt damit auf fast drei Milliarden US-Dollar. techcrunch.com, recode.com

Verkauf: Die Schweizer Six Group verkauft Six Payment Services an das französische Zahlungsverkehrs-Unternehmen Worldline. Kaufpreis: 2,3 Milliarden Euro. Reuters

Kommerzielle Handelsfinanzierungstransaktion: Erstmals hat die britische Bank HSBC die erste kommerzielle Handelsfinanzierungstransaktion der Welt mithilfe der Blockchain-Technologie durchgeführt. Nähert sich die Blockchain damit endgültig ihrem merkantilen Einsatz? faz.net

Wer war’s? Das Schweizer Krypto-Start-up Envion hatte Anfang des Jahres über einen ICO rund 100 Millionen Euro eingesammelt. Doch jetzt ist das Geld weg und keiner weiß wohin. Nun gibt jeder jedem die Schuld. Das Start-up stattet mobile Container mit Crypto-Mining Hardware und Software aus. handelsblatt.com

HTC baut Blockchain-Phone: Der taiwanesische Smartphone-Hersteller HTC kündigt ein natives Blockchain-Phone an. Es soll für die Verwendung dezentralisierter Apps (DApps) und Krypto-Wallets ausgelegt sein. wallstreet-online.de

Geldhahn auf: Die österreichische Versicherungsgruppe Uniqa will mit Uniqa Ventures in den kommenden Jahren weitere 25 Millionen Euro in Start-ups investieren. Themenfelder sind „Fintech, Health Tech, Smart Home und Mobility“. deutsche-startups.de

 

 

– Treffpunkte –

Money20/20: Die dreitägige Veranstaltung bringt die gesamte Zahlungsverkehrs-, Fintech- und Finanzdienstleistungsbranche zusammen. 4. bis 6. Juni, Amsterdam.

Fintech Stammtisch: „Parlamentarischer Abend vs Meetup, Pressekonferenz vs Guerilla PR – Fintechs in der großen Finanzwelt“ Wie agieren Fintechs richtig in einem konservativen Umfeld wie der Finanzdienstleistungsbranche? Als Panelteilnehmer auch dabei der Savedroid-Gründer Yassir Hankir, 7. Juni, Berlin.

ICO Festival: Die Veranstaltung steht ganz im Zeichen der Security Token. Die Besucher erwarten Vorträge und Workshops rund um die Themen Initial Coin Offerings, Blockchain, Smart Contracts sowie Kryptowährungen. 18. Juni, Frankfurt.

FintechPlus 2018: Die Konferenz bringt Fintech-Führungskräfte aus aller Welt zusammen. Der Schwerpunkt liegt auf Big Data und Advanced Analytics. 1.und 2. Oktober, Zürich.

Finanzdienstleister der nächsten Generation: Führende Experten aus innovativen (Online-) Dienstleistungsunternehmen, Banken, Beratungsgesellschaften und der Wissenschaft diskutieren im Rahmen dieser Konferenz über neue Geschäftsmodelle und über Anpassungsprozesse, die im Rahmen der Digitalisierung entstehen. Die Veranstaltung ist Teil der von finletter ausgerichteten Fintech Week. 12. Oktober, Hamburg.

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie in der Event-Liste auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

Kolumne 1: Initiiert von der Europäischen Zentralbank soll Instant Payment den großen Umschwung bringen. Die bisherige Umsetzung allerdings lässt finletter-Autor Tobias Baumgarten gehörig zweifeln und er nennt seine Gründe hierfür. finletter.de

Kolumne 2: It’s all about die richtige Kundenansprache. finletter-Autor Friedrich-W. Kersting zeigt auf, wie Fintech-Unternehmen wie Monzo, Revolut, N26 und Kontist mit emotionaler Kundenansprache die Banken ausstechen. finletter.de

Gesponserter Beitrag: Bei einem harten Brexit würden die bisherigen Passporting-Rechte für Banklizenzen entfallen. Es käme zu neuen, UK-eigenen Regulierungen. Uwe Krakau von Avaloq beschreibt verschiedene Post-Brexit-Szenarien und ihre Konsequenzen für die Institute. Der Bank Blog

Voice Banking: Amazon hat den Kontozugriff per Alexa in Europa zwar gestoppt, dieser Schritt sollte dennoch nicht das Bemühen deutscher Banken, frühzeitig in Voice Banking einzusteigen, beenden. handelsblatt.com, innovationsblog.dzbank.de

Meinung: Regierungen hätten zu lange mit dem Versuch gewartet, Kryptowährungen zu regulieren. Daher geht Valley-Entrepreneur und Präsident des namhaften Accelerators Y Combinator, Sam Altman, davon aus, dass diese zukünftig weiterhin bestehen werden. Blogbeitrag

Podcast: Krypto wird die Banken nicht ersetzen, sagt Peter Grosskopf, CTO des Berliner Start-ups Solarisbank im Podcast-Interview. gründerszene.de

Interview: Über die Sicherheit beim Datenaustausch durch die Blockchain-Technologie und was das mit der EU-DSGVO zu tun hat, spricht Fabian Göbel, Principal bei The Nunatak Group. internetworld.de

 

– Meist gelesen in der letzten Woche –

…war der Beitrag einer Autorin von „Orange“, die beachtliche 33 Stunden benötigte, um bei N26 ein Konto zu eröffnen. orange.handelsblatt.com

 

– Das Beste zum Schluss –

Digital goes Papier: Ist Bitcoin nicht qua Definition digital? Offenbar nicht. Das Schweizer Start-up Tangem will den Bitcoin zurück in die Welt des Papiergeldes holen. In Form von schmalen Karten werden kleine Hardware-Wallets vertrieben, auf die man definierte Beträge, aktuell 0,01 BTC oder 0,05 BTC, geladen hat. Jede dieser „Banknoten“ kann via NFC hinsichtlich des darauf gespeicherten Betrages überprüft werden. Mit der physischen Herausgabe von Bitcoin-Noten wolle man den Erwerb, den Besitz und die Verbreitung von Kryptowährung radikal vereinfachen und zugleich sicher gestalten, heißt es. Unklar bislang aber ist, ob Bitcoin-Scheine wie herkömmliches Geld an Dritte zur Zahlung ausgehändigt werden können und was geschieht, wenn der Schein verloren geht. finews.ch

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  • Christina Cassala

    Christina Cassala ist freie Wirtschaftsjournalistin aus Berlin und treibt sich dort seit vielen Jahren in der Gründerszene rum. Sie schreibt vor allem über Themen aus den Bereichen Private Equity, Finanzierungen, Start-ups und Fintech-Themen.