Paypal konsequent weiter auf dem Weg zur Plattform
Neben dem Kerngeschäft im E-Commerce-Bereich will Paypal sich künftig auch in anderen Segmenten etablieren, wie etwa dem E-Government. Als Modellversuche in Deutschland nennt das Unternehmen Kooperationen, durch die man vereinzelt Hundesteuer oder Knöllchen per Paypal begleichen kann. Außerdem ist das Peer-to-Peer-Geschäft nach Unternehmensangaben weiter gewachsen. 2019 könnte demnach bei Paypal-Transaktionen die 100-Milliarden-Dollar-Marke geknackt werden. Die aktuellen Tätigkeiten von Paypal sind nicht der erste Schritt abseits des einstigen Kerngeschäfts. So hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren einige Partnerschaften geschlossen, die Experten als Vorstufe des Plattform-Banking ansehen. In Deutschland sorgte etwa Ende 2017 die Beteiligung an der Festgeld-Vergleichsplattform Raisin für Aufsehen. Wenngleich bislang noch nicht geschehen, scheint hier eine künftige Integration des Angebots auf der Paypal-Plattform möglich. In den USA beispielsweise bietet der Konzern bereits Micro-Investing-Angebote eines Robo Advisors an.
Ziel in Deutschland ist es, mehr Online-Zahler zu erreichen. Bislang nutzen etwa ein Drittel der 60 Millionen Online-Kunden die Paypal-Dienste. Während der US-Dienst in Deutschland eine erhebliche Marktdurchdringung genießt, ist die deutsche Alternative weiter abgeschlagen. Deutlich ernüchternder nämlich sind die Zahlen für Paydirekt. Tatsächlich aber ist die Zahl der aktiven Paypal-Kunden in Deutschland knapp zehn Mal höher als die der registrierten Paydirekt-Kunden, die im Schnitt für 40.000 Transaktionen im Monat sorgen.
Hinzu kommen Meldungen, dass Händler von vergleichsweise hohen Kosten einer Paydirekt-Partnerschaft abgeschreckt sein sollen. Dennoch: Trotz omnipräsentem Konkurrenten und geringer Marktdurchdringung stärken die Anteilseigner dem deutschem Bezahldienst demonstrativ den Rücken. So nennt Paydirekt selbst die Deutsche Bahn und den Ticketanbieter Eventim als neu hinzugewonnene Kunden, zwei von derzeit rund 10.000.
internetworld.de wallstreet-online.de, cnbc.com onlinehaendlernews.de, paypal.com
In eigener Sache
Liebe Leserinnen und Leser,
bitte wundern Sie sich nicht allzu sehr, dass der finletter diese Woche schon das zweite Mal kommt. Uns gibt’s ja sonst nur einmal die Woche. Das war unserer Software diese Woche scheinbar nicht genug und so ging – leider nicht ohne eigenes Verschulden – der Newsletter aus der vergangenen Woche noch mal raus. Den schon morgens um 6 Uhr super Aufmerksamen unter Ihnen ist das sofort aufgefallen. Allen anderen: Vielen Dank fürs noch mal Lesen ;-)
Viele Grüße und einen erfolgreichen Wochenendspurt wünscht Ihnen Carolin Neumann
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– Fintech-News Deutschland –
Chronik des Falls Wirecard: Die Wendungen in den Veröffentlichungen rund Wirecard sind so drastisch, wie die Schwankungen im Aktienkurs des süddeutschen Payment-Unternehmens. Was bisher geschah und welche Faktoren für Unsicherheit und Kursschwankungen sorgen, hat „Finanz-Szene“ in chronologischer Reihenfolge zusammengefasst. finanz-szene.de
Bundesregierung plant Blockchain-Strategie im Sommer: Aufgrund der komplexen Materie befragt das Finanzministerium derzeit relevante Akteure via Online-Fragebogen. So sollen Interessierte die Regierungsstrategie mitgestalten können. blockchain-strategie.de
N26 stoppt Partnerschaft mit Vaamo: Über das Investment-Tool konnten N26-Kunden bisher in ETF-Fonds investieren. Das Produkt war zum Start kritisiert worden, da die Gebühren oftmals die Erträge von Kleinanlegern auffraßen. gruenderszene.de
Smava plant Börsengang: Die Kreditvermittler haben Pläne offengelegt, Aktien auflegen zu wollen. Eine Bank hierfür scheint noch nicht gefunden, eine Notiz in Deutschland werde aber bevorzugt. süddeutsche.de
Allianz X erhöht Wagniskapital: Eine Milliarde Euro liegen nun im Topf des Konzerns. Damit wurde die Investment-Summe für Start-ups mehr als verdoppelt worden. Die bekannteste Beteiligung des Unternehmens ist bislang wohl N26. wiwo.de
Finanzspritze für vermietet.de: Beim Berliner Immo-Dienstleister steigen gleich mehrere Konzerne ein, u.a. AXA, der Main Incubator und die Deutsche Bank. Investiert wurde ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag, mit dem die Plattform neue Kunden generieren will. deutsche-startups.de
Bafin stoppt erstmals virtuellen Börsengang: Die Finanzaufsicht hat damit verhindert, dass Rise wie geplant 120 Millionen Euro von Investoren einsammeln kann. handelsblatt.com
– Fintech-News International –
Bericht über Apple-Kreditkarte: Laut „Wall Street Journal“ soll eine gemeinsame Kreditkarte von Apple und Goldman Sachs demnächst unternehmensintern getestet und noch in diesem Jahr gelauncht werden. Branchenbeobachter halten das Gerücht für glaubwürdig angesichts der – so „Mac Life“ – „Umbauarbeiten“ in der Wallet-App, die darauf hindeuteten, dass Apple mehr mit der Anwendung vorhabe. Laut „Wall Street Journal“ soll es zum Beispiel Rewards für die Nutzung der Karte geben. 9to5mac.com, maclife.de, wsj.com (Paywall)
70 Millionen für Go Cardless: Das neue Kapital stammt unter anderem von Google Ventures. Go Cardless will mit seinem Geschäftsmodell das Lastschriftverfahren entschlacken und sich mit dem frischen Geldzufluss auch in Deutschland künftig stärker positionieren. handelsblatt.com
Mehr Profis in die Krypto-Welt: Die Liechtensteiner Bank Frick hat will es mit der neuen Tochter DLT Markets professionellen Investoren möglich machen, mit Kryptowährungen so zu handeln, wie sie dies bislang mit Aktien möglich ist. finews.ch
Israelisches Start-up sammelt 15 Millionen US-Dollar: nsKnox ist spezialisiert auf Zahlungsschutz für Unternehmen und bekommt die Finanzspritze u.a. von Viola Ventures und M12, ehemals Microsoft Ventures. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet. tech.eu
Führende chinesische Uni widmet sich Blockchain: Die Fudan-Universität eröffnet ein Forschungszentrum für Blockchain-Technologie. Neben Spezialisten-Trainings und Grundlagenforschung. Ziel ist auch der Wachstum der Technologie in der größten chinesischen Stadt Shanghai. btc-echo.de
Investieren Sie in das Projekt „Achternfelde, Norderstedt“ und sichern Sie sich:
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– bei max. 29 Monaten Laufzeit
– Treffpunkte –
Hacknext: Bei dem Insurtech-Hackathon werden Preisgelder von mehr als 10.000 Euro ausgelobt. 28 Stunden Zeit bleibt den Teilnehmern, um in Teams aus „Entwicklern, Programmierern, Designern und Ideengebern“, innovative Softwarelösungen für Insurtech zu entwickeln. 7.-9. März, München.
Euroforum Event Open Banking: Vorstellung von Lösungen und Best Practices der drängenden Fragen rund um das Thema Open Banking und die zugehörigen Geschäftsmodelle. finletter ist Medienpartner. 3.-4. Juli, Frankfurt a.M.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie in der Event-Liste auf finletter.de.
Prospektrichtlinie, EU-Regulierung, Kleinanlegerschutzgesetz werden diskutiert beim Regulierungsdialog des Bundesverband Crowdfunding auf dem InnoFinanceSummit 2019 – 26. März in Erfurt unter Schirmherrschaft des Thüringer Wirtschaftsministeriums. innofinance2019.de
– Wochenendlektüre –
Chancen und Risiken der digitalen Revolution: Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling stellt Herausforderungen dar, die in seinen Augen auf die Finanzbranche warten. Er stellt aber auch klar, dass nicht nur Fintechs von gesetzlichen Änderungen profitieren, sondern auch neue Möglichkeiten für klassische Kreditinstitute entstehen. it-finanzmagazin.de
Hot Topic: Machine Learning im Banking. In einer neuen Serie stellen verschiedene Gastautoren im Bank Blog die Auswirkungen neuer Technologien auf die Finanzbranche dar. Im ersten Beitrag geht es um Machine Learning, ein KI-Trend, der für das Banking der Zukunft enorme Möglichkeiten verspricht. der-bank-blog.de [gesponserter Beitrag]
KI entsteht, wo die Daten sind: NetApp-Manager Christian Lorentz schreibt, wie wichtig künstliche Intelligenz für eine moderne Ausrichtung von Banken und Versicherern werden soll, und stellt heraus, dass der Finanzsektor absehbar an KI- und Cloud-Lösungen glaubt. silicon.de
– Meist gelesen in der letzten Woche –
…war der Bericht über die Geschäftszahlen des Banking-Start-ups N26. gruenderszene.de
– Das Beste zum Schluss –
Des Bänkers neue Kleider: Gamer kennen es schon länger. Noch bevor das Spiel an PC oder Konsole startet, kann man bisweilen viel Zeit investieren, sich einen eigenen Avatar zu basteln und über Kleidung, Aussehen und Eigenschaften des zu spielenden Charakters brüten. Ganz so weit geht die Frankfurter Sparkasse nicht. Immerhin aber kann man dort als Kunde nun abstimmen, wie der Bankberater in Zukunft aussehen soll – zumindest, was den Kleidungsstil betrifft. fr.de
Autor
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Martin Pieck ist freier Technikjournalist mit einem früheren Leben als Bankkaufmann. Er begeistert sich vor allem für Gamification und die daraus entstehenden Möglichkeiten.