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The DAO – Zukunft oder Ende?

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  • Boris Janek

    Boris Janek beschäftigt sich mit Fintech als: Blogger, Speaker, Berater und Autor.

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Und jetzt ihr:

Kennt ihr bereits Deutschlands größte und vielseitigste Fintech-Veranstaltung? Die Fintech Week veranstalten wir das nächste Mal vom 26.–30. September 2022.

Viele Menschen sind davon überzeugt, dass Blockchain eine revolutionäre Technologie ist. Ist sie möglicherweise sogar die Technologie einer Revolution? Können Software-Entwickler die Welt fundamental verändern? Ist es möglich, dass Machteliten durch Software ersetzt werden oder dass Technologie-Nerds den Politik-Nerds die Macht entreißen? Oder können wir sogar von einer besseren, dezentralen Weltgesellschaft träumen, in der Menschlichkeit, Menschenrechte und Wohlstand für alle realisiert werden, so wie es Don und Alex Tapscott in ihrem Buch „Blockchain Revolution“ vorhersagen?

Noch ist die Bedeutung und Rolle der Blockchain offen. Zumal noch nicht einmal sicher ist, ob die Technologie halten kann, was viele von ihr erwarten. Noch weniger können wir einschätzen, ob die Folgen einer weltweiten Blockchain eher Heaven oder eher Hell sein werden. Ralf Keuper fragt sich beispielsweise, ob uns vielleicht der Ameisenstaat drohen könnte, statt der großen Befreiung.

Ist The DAO die Zukunft…

Eine ersten Blick in diese Zukunft gewährt uns The DAO: eine dezentrale, menschenlose Organisation, die nur aus Code besteht und auf der Etherum-Blockchain aufsetzt (finletter berichtete). Innerhalb kürzester Zeit wurden 160 Millionen Dollar von dieser virtuellen Investmentfirma eingesammelt. Alle Investoren können über den Einsatz ihrer Investments per Voting selbst bestimmen. Die Programmierer kommen aus Mittweida. Am Rande der Entwicklung ihres Start-ups slock.it haben sie ganz einfach mal die Welt der Start-up-Finanzierung  neu erfunden und waren dann sicherlich selber vom Erfolg ihrer Idee überrascht. Es schien, als hätte eine große Zahl von Menschen nur auf The DAO – kurz für Decentralized Autonomous Organisation – gewartet.

Die weltweite Aufmerksamkeit ist folglich wenig verwunderlich. Während große Unternehmen Milliarden in die Erforschung der Blockchain stecken, sind zwei Programmierer einfach hergegangen und haben uns ein kleines Fenster in eine dezentrale und technologisch regulierte Welt geöffnet. Nur sehen wir durch dieses geöffnete Fenster sofort die grundsätzliche Problematik von Heaven and Hell.

…oder das Ende der Blockchain?

The DAO zeigt, wie schnell technologische Entwicklungen dieser Tage  sind und wie wenig unsere überkommenen Institutionen darauf eingestellt sind. Viele Fragen sind nun offen: Wie kommen so schnell 160 Millionen zusammen? Woher kommen diese 160 Millionen und warum fehlt es bisher an Reaktionen von Regulatoren und Kontrollinstanzen? Kann man wirklich so schnell eine kleine Revolution entfachen, die noch viel größere Ausmaße annehmen könnte?

Kolumnist Boris Janek schreibt auf finletter regelmäßig über Blockchain
Boris Janek schreibt auf finletter über Blockchain

Und seit vergangenem Donnerstag gibt es eine weitere sehr entscheidende Frage. Ist The DAO gehackt wurden und sind bis zu 50 Millionen Dollar verschwunden? Gestohlen sind sie offenbar noch nicht, denn unter dieser Adresse sind sie noch sichtbar, weil die Etherum-Software einen 27-Tage-Verschluss-Mechanismus in den Code programmiert hat. Der Geldtransporter steht also noch für jeden sichtbar vor der Tür und jeder ist gespannt, ob ihn jemand abholen wird und vor allem wer.

Und die Frage über die Zukunft der Blockchain-Technologie stellt sich natürlich auch: Ist es vorbei, bevor es richtig begann?

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